Kailash-Internat der Phuntsokling Tibeter Siedlung, Odisha, Indien
Nachdem wir unser Projekt in Darchen am Berg Kailash 2011 leider an eine chinesische Foundation übergeben mussten, hat unser Tibeter Verein Ngari Korsum Schweiz beschlossen, sich weiter mit vollem Enthusiasmus für Projekte in Ausbildung und Gesundheitswesen bedürftiger Tibeter einzusetzen, jetzt vor allem in den Tibeter-Gemeinschaften in Indien und Nepal. Unter vielen Vorschlägen wurde das Internatprojekt in der Tibeter Siedlung Phuntsokling in Odisha, im Osten Indiens, als am würdigsten für eine Unterstützung ausgewählt. Es liegt in einer der ärmsten und abgeschiedensten Tibeter Siedlung. Aus folgenden Gründen war ein Internat dort wichtig:
- Die meisten Eltern in der Tibeter Siedlung sind im Winter während fast 5 Monaten abwesend, im Strickwarenhandel in ganz Indien. Im Sommer sind sie voll mit der Landwirtschaft beschäftigt, obschon die Erträge infolge der kleinen Landteile und des schlechten Bodens sehr gering sind. Die Kinder bleiben deshalb oft allein zuhause, ohne Unterstützung und elterliche Hilfe.
- Die Siedlung ist sehr weitläufig. Viele Kinder verlieren bis zu 2 Stunden täglich für den Schulweg.
- Ein Internat kann den Kindern die dringend notwendige Führung und Betreuung geben.
Eröffnung
Am 2. Februar 2012 konnte das Internat feierlich eröffnet werden, nach Renovierung und teilweiser Verbesserung der Infrastruktur, ursprünglich bis 2016. Aufgrund der hervorragenden Schulleistungen der Studenten des Internats, erzielt durch die viel besseren Lebensbedingungen und die gute Aufsicht, aufgrund der ausgezeichneten Arbeitsbeziehungen mit der Siedlungsleitung und aufgrund des grossen Wunsches der Eltern hat unser Verein schon zweimal beschlossen, die Unterstützung für das Kailash-Internat jeweils für weitere fünf Jahre fortzuführen, vorerst bis 2026.
Studenten
Das Kailash-Internat wurde für ungefähr 75 Studenten geplant, Knaben und Mädchen, vom 6. bis 10. Schul-jahr.Zur Zeit wohnen 41 Studenten im Kailash-Internat, 24 Mädchen und 17 Jungen.
Eine Uebersicht über die Studenten ist hier.
Im Frühling 2023 haben elf Studenten ihre 10. Klasse abgeschlossen, mit ausgezeichneten Resulteten in der Abschlussprüfung. Für zwei weitere Jahre besuchen sie nun andere Tibetische Schulen, bevor sie in Colleges eintreten. Im Januar sind sechs neue Studenten ins Kailash-Internat eingetreten.
Im Frühjahr 2023 ausgetretene Studenten, zusammen mit der Hausmutter und dem Hausvater
Tägliches Leben im Internat
Der Tagesablauf im Internat ist sehr streng, mit der Tagwache bereits um 5 Ûhr. Details darüber finden Sie hier
Verbesserungen der Infrastruktur
Seit der Übernahme des Internats vor elf Jahren konnten wir die Unterkünfte und die ganze Umgebung entscheidend verbessern. Sichere und saubere Unterkünfte sind in dieser oft von gefährlichen Zyklonen heimgesuchten Gegend äusserst wichtig. Schon bei Beginn des Projektes waren die dringendsten Raparaturen an den Gebäuden durchgeführt worden. Während der häufigen Zyklone wurden die Dächer der Schlafräume jedoch öfters undicht. Die Gebäude wurden dadurch teilweise beschädigt und konnten schliesslich nur noch aufwendig repariert werden. Im Januar 2015 haben die Mitglieder des Vereins deshalb beschlossen, neue Schlafsäle für die Mädchen und die Jungen zu bauen. Die Konstruktion konnte Ende 2015 fertiggestellt werden. Die Studenten haben jetzt wieder gute und sichere Unterkünfte.
Gute Mitarbeiter sind sehr wichtig für die erfolgreiche Führung eines Internats mit jugendlichen Studenten. Glücklicherweise hat das Kailash-Internat sehr gutes Personal. Sie arbeiten sehr hart für die Betreuung der Studenten, aber wir konnten ihnen bisher keine geeignete Unterkunft bieten. 2017 konnten wir mit finanzieller Unterstützung durch einen grosszügigen Sponsor ein zweistöckiges Gebäude mit neun Zimmer für das Personal bauen.
Heute ist die ganze Anlage wie ein schöner Garten mit einer Atmosphäre von Frieden, ein idealer Standort zum Lernen. Die lokalen Leute nennen es heute „Schweizer Grünland“. Gerne helfen die Studenten in der Freizeit im Garten mit.